Schacholympiade 2012: Tag 9

Beide deutsche Teams mit Siegen

Oh man, das war heute ein ganz schön knapper Sieg gegen Montenegro. Und ich muss zugeben, dass das hauptsächlich meine Schuld war (also das es knapp geworden ist und nicht, dass wir gewonnen haben :-)). Dabei hatte ich schon vor der Partie geäußert, dass ich wahrscheinlich schnell fertig werde und nur das Ergebnis unklar ist. Hätte ich gewusst, dass das Ergebnis so negativ ist, hätte ich wohl eher eine lange und ruhige Partie in Kauf genommen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Ich ließ mich also auf eine spannende Stellung mit beiderseitigem Angriff ein und konnte im entscheidenden Moment nicht die richtigen Züge finden. Wenn man die Partie einfach nur schnell nachspielt, sieht es so aus, als ob ich kurz vor der Zeitkontrolle eine Figur eingestellt hätte. Dem ist nicht ganz so, da es in der Stellung schon sehr schwierig war alle Drohungen zu verhindern…ich hätte also schon vorher anders spielen müssen. Dabei war ich eigentlich schon froh, dass ich mich überhaupt auf meine Gegnerin vorbereiten konnte. Den bei einem ersten Blick in die Datenbank musste ich feststellen, dass von ihr gerade mal 6 Partien angeführt wurden und das kann ja bei einer Spielerin mit 2200 eigentlich nicht sein. Später stellte sich heraus, dass ihr Name bei dem Turnier hier falsch geschrieben worden war und sie eigentlich ein bisschen anders heißt. Eigentlich ganz praktisch für sie, wenn jede ihrer Gegnerinnen erst mal Nachforschungen anstellen muss…

Wie wir haben auch unsere Männer mit 2,5-1,5 gewonnen. Sie hatten aber mit Ungarn einen deutlich stärkeren Gegner. Matchwinner war Arkadij, der mit Weiß gegen Peter Leko gewinnen konnte. Sehr beruhigend finde ich, dass es selbst Topspielern wie Leko passiert, dass sie ihre Partie einzügig wegstellen. Alle anderen Partien endeten mehr oder weniger unspektakulär Remis. Allerdings war meiner Meinung nach schon etwas Glück dabei, da zwischendurch sowohl Igor als auch Jan eher schlechter als besser standen.

Morgen spielen wir Frauen gegen die Vietnamesinnen, die zwar elomäßig nicht besonders stark sind, bisher aber ein sehr gutes Turnier spielen und deswegen auf keinen Fall zu unterschätzen sind. Unsere Herren spielen an Tisch drei gegen Armenien.