Schacholympiade 2012: Tag 7

1-3 Gegen Indien

Hach ja, das war heute leider kein erfolgreicher Tag. Auch wenn wir mit Indien einen starken Gegner hatten, haben wir uns von der Begegnung mehr als ein 1-3 erhofft. Aber es war eigentlich nicht mehr drin gewesen. Ich hatte mit Schwarz immer eine etwas unangenehmere Stellung und wurde von meiner Gegnerin systematisch überspielt. Ich hätte bestimmt an einigen Stellen besser spielen können, ärgere mich aber über den Verlust nicht besonders, da sie sehr gut gespielt hat und mir in der Partie einfach überlegen war. Raj meinte, er hätte unser Abschneiden bereits nach wenigen Minuten erahnen können, als ihm jemand seinen gesamten Cappuccino über seine helle Hose kippte und der Tag eigentlich nur be******** werden konnte. Auch ich hatte vor der Runde mit ein paar Unpässlichkeiten zu kämpfen. Meine Dusche entschied sich, nur noch heißes Wasser zu versprühen, sodass ich wohl oder übel in einem anderen Zimmer duschen musste. Blöd, dass ich immer erst kurz vor der Runde dusche, da dies für mich zusammen mit lauter Musik und der Auswahl meines Outfits so eine Art Ritual geworden ist. Ich musste mich dann also ganz schön beeilen, bin aber noch rechtzeitig fertig geworden.

Unsere Männer konnten sich heute über ein 2-2 gegen die USA freuen. Besonders gefreut habe ich mich für Arkadij, der nach zwei Niederlagen in den letzten beiden Runden heute gegen Nakamura ohne Probleme ein Remis geschafft hat. Igor zeigte einmal mehr, dass Caro-Kann nicht so einfach zu besiegen ist und auch die beiden anderen Paarungen endeten Unentschieden.

Tja, viel mehr habe ich heute nicht zu berichten. Höchstens Michaels T-Shirts sind noch erwähnenswert. Er hatte nämlich während des Turniers schon verschiedenste Sprüche auf seinen Shirts, die jedes Mal für Gesprächsstoff gesorgt haben. Die letzten beiden Sprüche lauteten „Schachmatt“ und „Ich warne dich, ich kann Schach!“. Raj hat zwar keine Sprüche auf seiner Bekleidung, er zitiert aber gerne seine extra für die Arbeit mit der Frauennationalmannschaft erworbene Lektüre „Die Kunst, mit Frauen umzugehen“ von Schopenhauer. Ob das Buch bei ihm was gebracht hat, werde ich jedoch erst am Ende des Turniers beurteilen können.

Die beiden Spitzenpaarungen (bei den Männern Russland – Armenien und bei den Frauen Russland – China) endeten Unentschieden … es bleibt also spannend! Wir treffen morgen endlich mal auf einen leichteren Gegner: Syrien. Das deutsche Herrenteam spielt gegen Moldawien.