Erfurter Schachfestival: Vorbericht

Alle Jahre wieder

Zunächst möchte ich allen meinen Lesern und Leserinnen besinnliche Feiertage wünschen!

Wahrscheinlich seid ihr nicht ganz so verrückt wie ich und genießt die Zeit lieber mit euren Familien statt sie mit Schachspielen zu verbringen. Für mich ist es inzwischen eine liebgewonnene Tradition mich zwischen den Jahren noch einmal hinters Brett zu setzen. Zwar passen kämpferische Partien, Ehrgeiz und Konkurrenzdenken nicht ganz zum harmonischen Miteinander der Weihnachtszeit. Jedoch entziehe ich mich auf diese Weise gekonnt den alljährlichen Fresseskapaden und kann mich noch mal um einen versöhnlichen schachlichen Jahresabschluss bemühen. Das Jahr 2013 war bei mir sportlich recht durchwachsen: katastrophaler Start, erfolgreicher Sommer und nach einem mäßigen Herbst nun hoffentlich ein sensationeller Abschluss.


Die Generalprobe lief zunächst erst mal denkbar ungünstig: letzte Woche wurde ich von Vlastimil Hort  im Rahmen der Weihnachtsfeier von Chessbase auf dem Brett nahezu auseinandergenommen. Und das „Beste“: alles konnte live im Internet verfolgt werden.  War aber trotzdem eine gelungene Veranstaltung, auf der ich auch den neuen Bundestrainer Dorian Rogozenko kennenlernen durfte.  Leider schien er gegenüber meinen verbalen Überzeugungskünsten sehr immun zu sein, sodass ich doch mit meinen schachlichen Leistungen eine Nominierung zur Olympiade rechtfertigen muss. Und damit möchte ich direkt heute beim 23. Erfurter Schachfestival beginnen.

Mit meiner aktuellen Elozahl von 2370 bin ich derzeit an 13 gesetzt. Das wird sich aber bestimmt noch ändern, da es erfahrungsgemäß immer ein paar Spontaneinsteiger gibt. An der Spitze wird aber höchstwahrscheinlich alles so bleiben: David Smerdon (2523) führt vor Sergey Kasparov (2487) und Pawel Jaracz (2503) die Setzliste an. Die Aufstellung erfolgt nach Turnierwertzahl, weswegen Kasparov mit einer DWZ  von 2511 vor Jaracz gesetzt ist.

Mit 8 Runden verfügt das Turnier über eine ungewöhnliche Länge.  Dies ist wahrscheinlich dem nahenden Silvesterfest verschuldet, welches die meisten Teilnehmer dann wahrscheinlich doch lieber schachfrei gestalten wollen.

Mein persönliches Ziel ist ein Platz unter den Top 10. Dabei würde ich es sehr begrüßen, wenn eine Paarung Ohme-Lubbe ausbleiben würde, damit die Weihnachtsstimmung nicht vollständig verloren geht!